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Pilzerkrankung der Walnuss - Marssonina-Blattfleckenkrankheit
Feuchtschwüle Sommer und milde Winter begünstigen im allgemeinen die Ausbreitung von Pilzerkrankungen der Pflanzen. Die Walnussbäume in unseren Breiten bleiben deshalb kaum verschont. Eine der häufigsten Pilzerkrankungen, die in den letzten Jahren zu schweren Ernteausfällen und erheblichen Beeinträchtigungen des Wachstums geführt haben, ist die Marssonina-Blattfleckenkrankheit. Mit geeigneten Vorsorgemaßnahmen und einer guten Pflege kann gegen diese Erkrankung vorgegangen werden.
Vorbeugen als wichtige Maßnahme
Zuerst die schlechte Nachricht: Geeignete Spritzmittel gegen die Marssonina-Blattfleckenkrankheit sind in Deutschland für Hobbygärtner bei fruchttragenden Bäumen nicht zugelassen. Zudem wäre bei der Größe der Bäume der Einsatz von Spritzmitteln im Hausgarten technisch kaum durchführbar, denn Walnussbäume erreichen schnell eine ordentliche Höhe. Das Wissen um die Entstehung und Ausbreitung dieser Pilzerkrankung und die Umsetzung dieser Erkenntnisse im Sinne von Prävention ist also alles, worauf gesetzt werden kann.
Marssonina und ihr Erreger
Der lateinische Namen dieser Erkrankung ist Marssonina juglansis. Bekannt ist diese Krankheit auch unter den Namen Blattbräune, Walnussschorf und Anthraknose. Ausgelöst wird sie durch den Erreger Gnomonia leptostyla, der ursprünglich Marssonina juglansis hieß und durch den der Name dieser Pilzerkrankung entstand. Wie jeder Pilz gedeiht diese Art besonders bei feuchter Witterung und gemäßigten bis warmen Temperaturen.
Erste Anzeichen der Erkrankung
Zum ersten Erscheinungsbild gehören Veränderungen an den Blättern und den Fruchthüllen. Im frühen Stadium sieht die Marssonina dem Walnuss-Bakterienbrand (Xanthomonas juglandis) ähnlich. Bei beiden Erkrankungen zeigen sich auf den Laubblättern wie auch auf den Fruchthüllen eckige, braune Flecken. Sie werden rasch größer, bis sie einen Großteil des Blattes oder der Frucht bedecken und ineinander überlaufen. Helle Zentren sind häufig in den braunen Flecken zu erkennen. Die braunen Blattstellen wirken wie verbrannt, sie sind trocken, teils bricht das Gewebe heraus, so dass nur noch Blattrippen und Stiele stehen bleiben. Mitunter fallen die Blätter komplett ab. Auf der Blattunterseite zeigen sich kleine schwarzbraune Punkte, mit einem typischen Sporenaussehen. Sie sind meist ringförmig angeordnet. Diese Sporenansammlung sind eindeutige Unterscheidungsmerkmale zum Bakterienbrand.
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Auswirkungen auf die Früchte
Bei einem starken Pilzbefall wird der ganze Baum geschwächt, ein vorzeitiger Fruchtfall kann die Folge sein. Weitaus schwerwiegender ist aber die direkte Auswirkung, die die Marssonina auf die Walnüsse hat. Die Sporen greifen nämlich nicht nur die grüne Fruchtschale an, sondern können - vor allem bei noch jungen Früchten und ihrer weichen Holzschale - in den Kern vordringen. Eine schwarze Holzschale, befallene Nusskerne und Trockenfäule sind die Folge. Feuchte Frühjahre und Sommer unterstützen aber nicht nur das Wachstum des Pilzes. Regenschauer und Wind tragen dazu bei, dass die Sporen abgewaschen und verbreitet werden. Erschwerend ist bei dieser Erkrankung - im Gegensatz zum Bakterienbrand - dass ältere Blätter anfälliger als junge sind und den Sporen mehr Nährboden bieten.
Vorbeugen gegen Marssonina-Erkrankung
Der Pilz überwintert auf befallenen Pflanzenteilen. Laub und Früchte befallener Bäume müssen deshalb vom ersten Befall an sorgfältig vom Untergrund aufgesammelt werden. Sie sollten nicht auf den Kompost gegeben werden, sondern werden nach Möglichkeit verbrannt. Wer keine Gelegenheit dazu hat, entsorgt Laub und Schalen im Hausmüll. Zur Prävention gegen Marssonina-Blattfleckenkrankheit trägt auch ein regelmäßiger Schnitt bei. Im Spätsommer werden Zweige ausgelichtet, so dass die Luft besser zirkulieren kann. Vorgebeugt werden kann auch, wenn bei Neupflanzungen Walnusssorten gewählt werden, die eine Grundresistenz gegen Gnomonia leptostyla mitbringen.